Karolina BARTKOWIAK
Tax Consultant bei RSM Poland

Viele von uns ueberlegen nach der Weihnachtsentspannung und Silvesterfeiern sowie der Rueckkehr zur "wahren" Realitaet, wie dieses Neujahr sein und was es mit sich bringen wird. Gleichzeitig machen wie ein Resuemee des vorigen Jahres – was uns gelungen ist, was ein Erfolg und was eher eine weniger zutreffende Entscheidung war.  Bei diesen ueberlegungen ist es schwer zu uebersehen, dass bei vielen Fragen, wie z.B. beim Geschaeftserfolg, eine entscheidende Rolle die von den Betroffenen unabhaengigen Faktoren spielen, wie zum Beispiel rechtliche Voraussetzungen, Arbeitsmarktkonjunktur, Wechselkursschwankungen oder die Entwicklung der Nachfrage und des Angebots in dem jeweiligen Sektor.  Wie erwies sich in diesem Kontext das Jahr 2016 fuer auslaendische Unternehmer, die entweder eine Entscheidung ueber eine Investition an der Weichsel trafen oder die vorher angefangene Geschaeftstaetigkeit in Polen fortsetzten?

Polen immer noch attraktiv fuer auslaendische Investoren

Den Analysen und Statistiken ist zu entnehmen, dass Ende des ersten Halbjahres 2016 fast 50 Tsd. Unternehmen mit auslaendischer Beteiligung in Polen praesent waren, wobei nur in den ersten sechs Monaten 2016 ca. 3,5 Tsd. neue Handelsgesellschaften mit auslaendischer Beteiligung eingetragen wurden. Vergleichsweise nahmen in dem ganzen Jahr 2015 ca. 6,7 Tsd. solche Gesellschaften ihre Taetigkeit auf. Nach wie vor ist also der Anstieg der Anzahl von auslaendischen Investoren, die sich fuer ihre Geschaeftsentwicklung in Polen entscheiden, sichtbar. Dieser Anstieg ist unveraendert seit einigen Jahren, wobei die staerkste Gruppe unter den Investoren deutsche Unternehmen bilden. Dies soll niemanden wundern - schließlich ist Deutschland der größte Wirtschaftspartner Polens. 2015 machten deutsche Produkte ca. 23% Polens Einfuhrvolumens aus.  Wenn man das Wirtschaftswachstum von ca. 3% BIP pro Jahr sowie die sich erhöhende Kaufkraft einer 38 Millionen großen Gesellschaft beruecksichtigt, dann ist Polen ein bedeutender Absatzmarkt und ein attraktiver Wirtschaftsziel, welcher die Investitionen der Unternehmer aus verschiedenen Branchen anlockt.

(Un)sichere Steuern

Zwar sind Wirtschaftsprognosen fuer 2017 verschieden, aber viele Faktoren sprechen fuer eine weitere Investitionsentwicklung in Polen. Unabhaengig aber davon, ob das jeweilige Unternehmen erst die Aufnahme der Geschaeftstaetigkeit beabsichtigt oder die bereits frueher umgesetzten Projekte fortsetzt sowie unabhaengig davon, ob es das Gewerbe zu „besseren” oder „schlechteren” Zeiten treiben wird, lohnt es sich, ein bisschen vorsichtig zu bleiben und vor dem Treffen der fuer das Unternehmen schluesselhaften Entscheidungen eine zuverlaessige Rechts- und Steueranalyse durchfuehren zu lassen. Sicherlich ermöglicht dies die Wahl einer geschaeftlich und steuerlich optimalen Lösung.

Es soll naemlich niemanden Aufmerksamkeit entgehen, dass z.B. die Umsatzsteuer neulich zu einer Steuer mit erhöhtem Risiko wird. Nicht weniger Schwierigkeiten kann eine immer größere Menge von Daten bereiten, die bei Finanzbehörden EDV-gestuetzt eingereicht werden. All dies erfordert eine vernuenftige Koordination und Risikoabsicherung, umso mehr, dass sich die Rechtsvorschriften darueber oft und in einem wesentlichen Umfang aendern und das, was vor einiger Zeit die beste Lösung zu sein schien, gar nicht solch eine heute oder morgen sein muss. Schließlich ist es ein Neujahr – nicht nur mit den neuen Problemen, sondern auch mit den neuen Chancen und Möglichkeiten.